Am 05. April 2025 wagten sich 6 Schüler und Schülerinnen des Musikkurses 12 und eine Schülerin der Klasse 10 zusammen mit Frau Pönitz an Guiseppe Verdis wohl berühmteste Oper LA TRAVIATA, welche im Vogtlandtheater in Plauen zum letzten Mal in dieser Spielzeit erklang.
Das Meisterwerk war in original italienischer Sprache inszeniert und mit Übertiteln zum Mitlesen der deutschen Übersetzung versehen, so dass man sich orientieren konnte. Teilweise ließ man sich aber einfach auch nur von den schönen Stimmen abholen und genoss die großartigen Leistungen der Solisten. Besonders in Bann zog den Zuschauer die Hauptperson Violetta, die typisch für die aristokratische Gesellschaft des 19. Jh. rauschende Feste feiert und Beziehungen stiftet. Bei ihr trifft sich alles, was Rang und Namen hat. Alfredo, der schon lange ein Auge auf sie geworfen hat, gelingt es, sie zu erobern und beide ziehen sich mit ihrer Liebe auf einen entfernteren Landsitz zurück. Aber Alfredos Vater billigt die Liebe der beiden nicht, da Violetta nicht von gleichen Stande ist. Aus Rücksicht auf Alfredos Schwester, die nur ohne sie eine „gute Partie“ machen kann, verzichtet sie auf Alfredo und geht zurück in ihr altes Leben. Alfredo scheint an der Trennung fast zu zerbrechen bis er die Wahrheit erfährt und zu ihr zurückeilt. Doch es ist zu spät - Violetta ist unheilbar erkrankt und stirbt bei seiner Rückkehr in seinen Armen.
Verdi komponierte diese große Oper, die starke autobiografische Züge enthält, in nur 5 Wochen unter starkem Zeitdruck. Auch er hatte sich damals mit seiner Muse aufs Land zurückgezogen, um der Kritik an einer offeneren Beziehung aus dem Wege zu gehen. Er schuf ein in sich geschlossenes, komplexes Psycho- und Sozialdrama zwischen gesellschaftlichen Zwängen und Standesdünkeln. In seiner Oper zeichnet er die Liebe als kraftvolle Utopie, die an Violettas Demütigungen und Ausgrenzung scheitert.
Alles in allem kein glücklicher Ausgang für einen Samstagabend, trotzdem hat es allen sehr gut gefallen und vielleicht behält sich der eine oder andere doch in Zukunft vor, ab und zu eine Oper anzuschauen. Auf jeden Fall war es die Fahrt ins Plauener Theater Wert und das Stück wird noch lange in Erinnerung bleiben.
S. P.